Freitag, 29. Juli 2018
 

"Auf den Höhen des Nagoldtales"

 
von Sabine Kämmerling

 
9 Wanderfreunde des Schwarzwaldvereins Höfen/Enz trafen sich zur Wanderung "Auf den Höhen des Nagoldtales und entlang der Erzgrube" mit Natascha Niehus. Bei recht schwülen Temperaturen und dem doch zweifelndem Blick gen Himmel, begann unsere Tour am Parkplatz "Seeschänke", wo es gleich bergaufwärts in den Wald zur "Erzgruber Steige" ging. Dort angekommen und wie fast nicht anders zu erwarten war, öffnete der Himmel seine Schleusen über uns, doch das "große Unwetter" verschonte uns glücklicher Weise. Weiter ging es langsam wieder bergabwärts in Richtung "Nagoldsteige". Während sich Regen und Gewitter Richtung Altensteig verzogen, konnten wir an dem Nagoldstausee eine Rast einlegen, und wer wollte, auch etwas über die Entstehung des Stausees in Erfahrung bringen. Die ersten Pläne für den Bau eines Stausees oberhalb der Stadt Altensteig reichen zurück bis in die Zeit um die vorletzte Jahrhundertwende. Doch es sollten dann doch noch über 60 Jahre vergehen, bis letztendlich mit dem Bau der Talsperre im Nagoldtal begonnen werden konnte. Die Hochwasserkatastrophe im Dezember 1947 hatte das ihre dazu beigetragen und die Fachleute dazu wieder auf den Plan gerufen, doch die Befürworter des Projekts mussten noch bis zum Jahre 1965 warten, bis der erste Spatenstich vollzogen werden konnte. Die Talsperre dient dem Hochwasserschutz, senkt die Unterhaltungskosten für den Fluss Nagold und lässt in Dürrezeiten mehr Wasser in das Tal fließen, als das sonst der Fall gewesen wäre. Darüber hinaus ist die Nagoldtalsperre Stromerzeuger und damit auch Stromlieferant. Die Turbine am Fuße der Staumauer erbringt eine Dauerleistung von 100 Kilowattstunden und ist an bis zu 300 Tagen pro Jahr im Einsatz, bei einem max. Durchlaufvermögen von 1,2m Wasser pro Sekunde. In den Sommermonaten ist die Hauptsperre ein beliebtes Ziel für Surfer und Segler geworden, aber auch für Taucher, die dort Tauchgänge bis zu einer max. Tauchtiefe von 35 m unternehmen können. Auch für Angler ist die Talsperre ein Paradies geworden. Die Nagoldtalsperre ist einer der großen Wasserspeicher in der Region und das größte Rückhaltebecken im Bundesland BW. Der Stausee hat eine Gesamtlänge von 2850 m, eine Breite von bis zu 250 m und eine größtmögliche Tiefe von 35 m. Frisch gestärkt und mit Sonnenschein, an den wir fast nicht mehr geglaubt hätten, wanderten wir weiter zur Vorsperre und zur "Seestraße" wieder zum Parkplätz zurück. Bei unserer Abschlusseinkehr, bedankte sich unser Wanderfreund Günter Obrecht bei Natascha für Ihre Wanderung.
 



"Auf den Höhen des Nagoldtales"