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An der Teufelsmühle liegt einem der Schwarzwald zu Füßen. Wie ein großes
Landschaftsgemälde breitet er sich aus. Mit Hügeln und Talsohlen, von Nadelbäumen
bekrönten Gipfeln und kleinen Dörfern, die dazwischen ihren Platz gefunden
haben. Ganz in der Ferne verliert sich alles im Rheingraben, an guten Tagen scheint
der Blick von hier oben einfach unendlich zu sein. Die Aussicht vom 16 Meter hohen
Turm an der Teufelsmühle ist grandios. Über 900 Meter ist es hier hoch und
natürlich tut es besonders gut, wenn man sich die Mehrzahl dieser Höhenmeter
bei einer Wanderung selbst erarbeitet hat. Und das haben auch WIR getan:
Sonntag, 15. Oktober 2017. Bei traumhaftem Wanderwetter
begrüßte Wanderführerin Sabine Kämmerling vom Schwarzwaldverein
Höfen/Enz 26 Wanderfreunde, 2 Hundedamen und einen Hundeherr zur Wanderung "Hinauf
zur Teufelsmühle".
Pünktlich um 10.00 Uhr starteten wir am Wanderparkplatz
oberhalb des Friedhofs in Bad Herrenalb unsere Tour. Auf dem Quellenerlebnispfad ging
es zunächst noch recht flach durchs Albtal. Vorbei an ein paar Kühen, die
gemütlich auf der Weide stehen führt unser Weg nach rechts, über den
kleinen Fluss und anschließend über schmale Pfade den Berg hinauf zur Risswasenhütte.
Ab hier begann nun der interessanteste Teil unserer
Tour. Über den Einstieg zum Großen Loch geht es stetig bergauf. Das "Große
Loch" ist eine Schlucht wie aus dem Schwarzwaldbilderbuch. Die Erosion hat sie
in die Landschaft gegraben und viele bizarre Felsformationen zurückgelassen. Die
markantesten sind die sogenannten Teufelskammern, höhlenartige Auswaschungen,
in denen einst der Satan hauste. Das zumindest glaubten die Menschen, die ihnen vor
Urzeiten den Namen gaben. Unser Weg geht weiter bergauf und bald kommen wir auf den
höchsten Punkt und dem Höhepunkt unserer Wanderung der "Teufelsmühle".
Wer hier oben jedoch nach der Mühle sucht, der wird sie nicht finden. Es waren
die riesigen Buntsandsteinbrocken, die die Fantasie der Menschen beflügelten.
Überall liegen sie herum, pflastern die Waldwege, als ob ein Riese sich eine Straße
bauen wollte. Die Steine dazu hat ihm der Teufel geliefert, so die Sage. Hier oben
verweilen wir und geniessen bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen
unsere Mittagspause mit herrlichen Anblicken und grandiosen Ausblicken. Nach unserer
Stärkung geht es weiter in den dichten Wald hinein Richtung Langmartskopfhütte.
Über teuflische Felsbrocken marschieren wir, der Wald so dunkel wie einst im Märchen
"Das kalte Herz". So viel Natur am Stück, es ist herrlich. Auf fast
1000 Metern Höhe hat sie ihr ganz eigenes Gesicht, mit Kiefern und Birken, die
die hohen Tannen und Fichten ablösen und einem Untergrund, der zunehmend mooriger
wird. Wir versinken trotzdem nicht und weiter über den Westweg mit herrlichen
Aussichten kommen wir zur Hahnenfalzhütte. Diese hat heute leider nicht für
uns geöffnet, verdursten müssen wir jedoch nicht, denn wir können unsere
Wasserflaschen an einem Brunnen auffüllen. Weiter auf dem Westweg wieder in den
dunklen Wald hinein und anschliessend auf aussichtsreicher, sonniger Höhenlage
kommen wir zur Schweizerkopfhütte. Hier geniessen wir nochmals die herrliche Aussicht
ins Albtal, bevor wir ins Gaistal absteigen. Noch ein kurzes Stück auf der Fahrstraße
entlang geht es über Zieflensberg auf dem Quellenerlebnispfad zu unserem Ausgangspunkt
zurück. 21 km und 700 Hm war unsere "teuflische" Tour und das Landschaftserlebnis
war ebenso traumhaft schön wie das abwechslungsreiche Gelände mit grandiosen
An- und Ausblicken bei einem Wetter, das besser nicht hätte sein können.
Das hatten wir uns wohl verdient …
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