Höfener Chronik

 
Dienstag, 4. Juli 2017
 

Der Schwarzwaldverein Höfen/Enz unterwegs auf dem Kapellenweg

von Sabine Kämmerling

 
Gutgelaunt und bei bestem Wanderwetter begrüßten die Wanderführerinnen Dagmar Ochs und Sabine Kämmerling am Sonntag, 25. Juni 2017, 7 Wanderfreundinnen und Freunde des Schwarzwaldvereins Höfen und einen Hundeherr um auf "historischen" Wegen den 29,5 km langen Kapellenweg durch das "Biet" zu erwandern.
Im 15. Jahrhundert erhielten die Freiherren von Gemmingen von Markgraf Karl I. von Baden das gesamte (Ge)"Biet" als Lehen: es umfasste die Orte Tiefenbronn, Steinegg, Hamberg, Hohenwart, Schellbronn, Neuhausen, Lehningen und Mühlhausen. Da die Herren von Gemmingen sich nicht der Reformation anschlossen, blieb das Gebiet katholisch, während die Umgebung evangelisch geprägt ist. 12 Historische Kapellen und Kirchen, Wegkreuze und Bildstöcke aus dem 12. bis 17 Jahrhundert kreuzten unseren Weg.
Tiefenbronn, Sonntag, 8.00 Uhr. Am Parkplatz an der evangelischen Kirche starteten wir unsere Tour im Uhrzeigersinn. Durchs Würmtal hinauf nach Steinegg kamen wir an der Burg Steinegg (seit 1958 Freizeitheim) und an der anliegenden kleinen Kirche mit Friedhof vorbei zur idyllisch gelegenen Waldkapelle Maria Hilf; der Sage nach fanden zwei Schlossfräuleins hier unter einem Felsen Zuflucht vor Verfolgern. Weiter durch den schattigen Wald ging es hinauf nach Hamberg. Hier genossen wir eine herrliche Aussicht bis hin zur Kapelle St. Wendelinus, zu der wir am Nachmittag noch kamen. Nach Hamberg ging es weiter Richtung Hegarhütte, mit kurzem Abstecher zu einer neu erschlossenen Quelle nahe der Hegarhütte. Der Weg führte uns nun nach Hohenwart, wo wir an der kleinen, idyllischen Heilig-Kreuz-Kapelle von Wanderführerin Dagmar Ochs interessante Informationen zur Kapelle bekamen. Weiter zum Aussichtsturm der Hohen Warte, konnten wir nach Besteigen der 192 Stufen vom höchsten Turm des Nordschwarzwaldes herrliche Ausblicke über das Biet bis hin zum Pfälzer Wald geniesen. Über Schellbronn gelangten wir wieder in den Wald um am schönen Aussichtspavillon über dem Monbachtal unsere Mittagsrast einzulegen. Hier wurden wir mit gekühlten Getränken und einem "Gipfelschnäpschen" überrascht! Gut gestärkt machten wir uns auf den Weg nach Neuhausen. Am neu gestalteten Marktplatz und der Barock vertretenen Kirche St. Vitus und Urban vorbei, grüßte uns schon von Ferne die St. Wendelinus-Kapelle, wo uns noch 3 Wanderfreundinnen erwarteten. Nach kurzer Rast, herrlichem Rundumblick weiter nach Lehningen zur Ottilienkirche, die 1480 im gotischen Stil gebaut mit einem herrlichen Kirchendach schon von weitem thronte. Dann ging es hinunter nach Mühlhausen, wo uns an der Dreifaltigkeitskapelle unsere beiden Kurzwanderer erwarteten. Gemeinsam wanderten wir die letzten 4,5 km durch Mühlhausen mit kurzem Blick in den Innenhof des Wasserschloss Mühlhausen (heute ev. Pfarramt),vorbei an der Pfarrkirche St. Alexander und der Marienkapelle aus dem Jahr 1865 nach Tiefenbronn, unserem Ausgangspunkt. Hier bekamen wir zum krönenden Abschluss unserer Tour noch eine sehr interessante Führung durch die Pfarrkirche St. Maria Magdalena, deren Hochaltar von Hans Schüchlin (1469) einer der bedeutendsten Flügelaltäre Südwestdeutschlands ist .Gegen 17.30 Uhr ging es wohlverdient zu unserer Einkehr in den Schwarzen Adler, wo wir unseren ereignisreichen Wandertag mit vielen tollen Eindrücken, An- und Ausblicken gemütlich ausklingen ließen.