Höfener Chronik

 
Freitag, 11. Mai 2017
 

Wanderung "Wo der Parrer met der Peiff in die Kersch geht…"

von Sabine Kämmerling

 
Wo der Parrer met der Peiff in die Kersch geht… unter diesem Motto genossen 58 Wanderfreunde und eine Hundedame des SWV Höfen und der SWV Ortsgruppe Huchenfeld am Sonntag, 23.04.2017 erstmals gemeinsam einen tollen Wandertag in der Palz.
Gutgelaunt, bei zwar etwas kühlen Temperaturen, aber bestem Wanderwetter ging es mit dem Bus um 8.00 Uhr früh von Höfen über Pforzheim-Huchenfeld, nach
St. Martin im Pfälzer Wald.
Auf der Fahrt wurden nochmals die jeweils verschiedenen Wanderungen vorgestellt, so dass jeder noch kurzfristig entscheiden konnte, was er sich heute zutrauen wollte: Eine Langwanderung mit 20 km, eine verkürzte Langwanderung mit 16km, eine Kurzwanderung mit 9 km oder einfach "nur" Einen Genusstag in St. Martin.
Am Parkplatz "Zum Hilschweiher" im Edenkobener Tal verabschiedeten sich dann die ersten 17 Wanderer mit Ihrem Wanderführer Günter Obrecht vom SWV Höfen um sich auf Ihre Langwanderung, der Kalmitrunde zu machen. Der Bus fuhr weiter hinauf zur "Lolosruhe" auf 573,8 m Höhe, wo die 19 "verkürzten" Langwanderer, die sich nur den Aufstieg der rund 4 km sparten, ihre Kalmitrunde mit Wanderführer Albert Oelke vom SWV OG Huchenfeld antraten. Die Kurzwanderer und Nichtwanderer durften noch etwas länger die Busfahrt genießen und fuhren zurück nach St. Martin. Hier starteten die 17 übriggebliebenen Wanderer unter Führung von Horst Mitschele, ebenso von der OG Huchenfeld ihre Tour: Nach einem Rundgang durch das Weindorf ging es relativ steil, aber mit hübschen Aussichten hinauf zur Kropsburg. Auf 324 m Höhe, umgrünt, von hohen Kastanien und Buchen, inmitten herrlichen Rebengeländes, steht sie da, die alte Kropsburg. Die gibt sich allerdings ein wenig vornehm-zugeknöpft, da sie sich in Privatbesitz befindet - dafür entschädigt das Restaurant mit seiner hübschen Gartenterrasse und tollen Aussicht auf die Rheinebene. Weiter ging es zum Friedensdenkmal, errichtet 1899 zum Gedenken an den Sieg im Deutsch-Französischen Krieg 1870/71. Dann kamen wir hinunter ins Edenkobener Tal und schlenderten am plätschernden Triefenbach entlang zu den Häusern der ehemaligen Wappenschmiede. Auch hier gibt es neben einem Gasthaus eine Portion Nostalgie, dieses Mal ein gut erhaltenes Wasserrad. Entlang des Triefenbachs gab es 15 Wassermühlen, die als Getreide-, Oelmühle arbeiteten oder den Schmiedehammer einer Werkzeug- bzw. Wappenschmiede antrieben. Der Sage nach wurde hier das Schwert des Siegfrieds aus der Nibelungensage geschmiedet! Dann ging es nochmals hinauf zum Schloss Villa Ludwigshöhe, dem ehemaligen Sommersitz des Königs Ludwig I. von Bayern und eine augenfällige Besonderheit unter all den Burgen und Schlössern, mit denen Rheinland-Pfalz so reich gesegnet ist. Denn ausdrücklich hatte Ludwig I. seine Baumeister beauftragt, den herrschaftlichen Feriensitz als "Villa italienischer Art" zu gestalten. Und so fühlten wir uns auch angesichts des vierflügeligen Hauptbaues mit seiner auf Säulen ruhenden doppelstöckigen Loggia: "wie in die Toskana oder nach Rom versetzt! Durch die Weinberge kamen wir wieder zurück nach St. Martin und hier warteten auch schon der Bus und die 5 Nichtwanderdamen, die einen herrlich, entspannten Tag in St. Martin genossen haben, auf uns, der uns zum Treffpunkt zu unseren Wanderfreunden zum Rasthaus an den Fichten bringt
Für Günter Obrecht und unsere Gruppe ging es am idyllischen Wasserlehrpfad im Edenkobener Tal erst einmal talaufwärts 4 km auf Schusters Rappen hinauf zur Lolosruhe. Nach einer kurzen Trinkpause kamen wir am Schänzelturm vorbei. Der Name "Schänzel" stammt von den ehemaligen Befestigungsanlagen (Schanzen), die im Dreißigjährigen Krieg und Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurden. Als Andenken an die Soldaten, die 1794 hier starben, wurde 1874 der Turm erbaut. 56 Stufen führen hinauf zu der 13m hohen Aussichtsplattform. Weiter ging es an einigen Gedenksteinen bergab zum Forsthaus Heldenstein. Das gute Gasthaus liessen wir jedoch leider links liegen, denn unsere Mittagsrast haben wir uns noch lange nicht verdient und somit ging es auch gleich weiter, gemächlich die nächsten 4 km durch den wunderschönen Pfälzerwald kamen wir an einem der Rittersteine dem Schuhmacherstiefel vorbei bis es zu unserem nächsten etwas größeren Anstieg ging, der uns nach 2 km hinauf zur Totenkopfhütte führte. Oben angekommen haben wir uns nun auch endlich unsere Mittagsrast verdient. Gestärkt mit einem Imbiss und em Pälzer Schoppe ging es dann auch gleich viel leichter und beschwingter weiter. Über den Hahnenschritt kamen wir hoch zur Kamit, der mit 673 m höchste Gipfel im Naturpark Pfälzerwald. Hier treffen wir auf unsere Verkürzten Langwanderfreunde und bei einem grandiosen Ausblick auf die Rheinebene bis hin zum Odenwald genießen wir an der Kalmithütte unsere Pause. Nach einem "Gipfelbild" verabschieden sich unsere Wanderfreunde und machen sich auf den Abstieg. Wir durften noch eine kurze Weile rasten und genießen. Rund 5 km haben wir noch vor uns. Durch herrlich lichten Kiefernwald und über sandigen Boden, dessen Nadeln unter unseren Sohlen knirschen, geht unser Abstieg über Stock und Stein durchs Felsenmeer. Fasziniert sind wir von den riesig, verwitterten Sandsteinfelsen die Einblick geben in 250 Millionen Jahre Erdgeschichte. An der Hüttenberghütte können wir nochmals den Blick in die Rheinebene und auf St. Martin schweifen lassen, bevor wir dann auf einem wunderschönen Pfad über Wurzeln und durch den herrlichen Kiefernwald hinunter kommen. Von unserem Wanderführer bekommen wir sogar noch ein Liedchen gesungen und waren so angetan, das wir glatt die falsche Abzweigung nahmen. Gott sei Dank haben wir es nach einigen Meter noch rechtzeitig bemerkt …Kurz vorm "Rasthaus an den Fichten" in St. Martin treffen wir wieder auf unsere "verkürzten" Langwanderfreunde, die auch "etwas vom Weg abgekommen" waren und somit ist aus ihrer "verkürzten", letztendlich doch eine Langwanderung mit 20 km geworden … Gemeinsam wanderten wir die restlichen Meter zum Rasthaus wo uns unsere Kurzwanderfreunde und die Nichtwanderdamen schon erwarten und bei leckeren Pfälzer Gerichten lassen wir diesen schönen Wandertag ausklingen. Um 18.00 Uhr traten wir die Heimfahrt an, ließen im Bus nochmal den schönen Tag Revue passieren und waren uns alle Einig:

ES WAR EIN RUNDUM GELUNGENER WANDERTAG!!!
 


Im Felsenmeer                                       


                            Wandergruppe vor dem Kalmit