Auf diese Spuren machte sich vor wenigen
Tagen die Alpine Tourengruppe des Schwarzwaldverein Höfen/ Enz mit 14 konditionsstarken
Bergwanderern, Mitglieder und Gästen und Ihrem Wanderführer Günter Volz.
Einer der weltbesten und populärsten Bergsteiger unserer Zeit ist ohne Zweifel
ein Zillertaler Professor, Peter Habeler, der 1942 in Mayrhofen im Zillertal geboren
ist. Fünf Achttausender hat er bezwungen, darunter 1978 zusammen mit seinem Freund
Reinhold Messner als Erster den Mount Everest ohne künstlichen Sauerstoff.
Doch für den Mayrhofener sind die schönsten Berge daheim im Zillertal. So
wurde er anlässlich seines 70. Geburtstag Namensgeber der neuen "Peter Habeler
Runde".
Somit ist nun neben dem Berliner Höhenweg ein neuer Weitwanderweg, der auch den
westlichen Teil der Zillertaler Alpen mit einschließt, erwanderbar. Bei dieser
Alpinen Wanderung blickt man über die Grenzen in das benachbarte Wipptal und nach
Südtirol, so Prof. Habeler.
Eine runde 60 Kilometer lange Rundwanderung mit ca. ± 4400 Höhenmetern,
führt über sechs Hütten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen,
über "leichtes" Gelände wie Almwiesen und Schotter, aber auch Hochalpin
über Blockgestein Moränen und Geröll.
Ein Spruch von Habeler der den Titel verdient: "Der Weg ist Therapie!"
Der Weg begann bei hochsommerlichen Temperaturen beim Gasthaus Touristenrast auf 1.345
m Höhe im Naturschutzgebiet Valsertal in Tirol. Durch einen schönen Zirbenwald
ging es über viele Serpentinen steil bergauf, über die Ochsenhütte zur
Geraer-Hütte, Aufstieg runde 1000m.
Am zweiten Tag führte der Weg nach Norden zum Steinernen Lamm über Gletschermoränen
durch die vordere Höllwand und Kleegrubenscharte. Kasererscharte und Frauenwand
waren unsere letzten Anstiege bevor es über Almböden zum Tuxerjochhaus ging.
Der Abend und das wunderschöne Bergpanorama kündigten einen Wetterumschwung
an, man konnte es kaum glauben aber in der Nacht schneite es zum Teil bis auf 2200m
Höhe.
Am dritten Tag war der Aufstieg zum Spannnagelhaus 2531m und weiter zur Friesenbergscharte
2911m geplant. Doch der Schnee, ab 2500m und der sehr starke Bergregen bei uns an der
Hütte, zwang uns zum Abstieg. So fuhren wir mit Seilbahn und Bus nach Mayrhofen
und weiter in den hinteren Teil des Zillertals zum Schlegeisspeicher auf ca. 1900m
Höhe. Eine warme Mahlzeit im Seerestaurant am Schlegeis-Stausee war uns hier sicher.
Anschließend machten wir uns gestärkt, auf den beschwerlichen Aufstieg mit
ca. 600m und vielen herunterstürzende Bergbäche die uns längs und quer
auf unserem Weg entgegen kamen, ausgelöst durch den starken Bergregen.
Die letzten 200 Höhenmeter im Aufstieg verliefen im eiskalten Wind und Neuschnee.
Doch die Gruppe trotzte dem Wetter und erreichte in stetiger Trittfrequenz die Friesenberghütte
auf 2477m.
Auch in der kommenden Nacht schneite es. Mit Regenjacke, Pulli, warmer Mütze und
Handschuhe zogen wir am vierten Tag los. Ein kurzer Abstieg zum Friesenbergsee, den
wir bei diesen Wetterverhältnissen fast nicht sahen, stiegen wir im Neuschnee
und in vielen Serpentinen bergauf, eine kurze Teilstrecke auf dem Berliner Höhenweg
bis zur Olpererhütte.
Nach kurzer Einkehr und Stärkung ging es weiter, leider den ganzen Tag im Nebel
ohne Sicht auf die umliegende Berggipfel und Täler die man nur erahnen konnte,
zum Pfitscherjochhaus auf 2275m.
Der Weg verlief von der Olpererhütte durchs Unterschrammmachkar im laufendem Auf
und Ab zwischen 2200 und 2500m Höhe vorbei an Gletscherschliffen und über
einen alten Steig zum Pfitscherjochhaus. Wir sind in Südtirol, vom Wetter her
waren wir eher am Nordpol: Kälte, Regen, Nebel, Schnee.
Doch die Hütte sowie das gute Essen lockerte und machte uns wieder fit.
Morgen ist Sonne da …. hieß es, doch was war am nächsten Morgen?
Kälte, starker Wind und Nebel wie am Vortag. Aber wir mussten weiter, also die
gleiche Kleidung wie gestern.
Dann habt's Ihr bemerkt, die Sonne kam leicht durch, wir hatten die Sonne zurück
wenn wir auch bis zur Landshuter Europahütte immer wieder leichten Nebel hatten.
Der Weg dorthin, vorbei an einigen kleinen Seen, und durch eine karge Steinlandschaft
über die Friedrichshöhe zur Landshuter Europa Hütte auf 2693m
Bemerkenswert bei dieser Hütte ist, dass die Landesgrenze ziemlich genau durch
die Küche geht. Man kann also in Österreich stehen und in Südtirol die
Nudeln umrühren. Wir saßen in der Hütte auf der Südtiroler Seite
und ließen uns die Spagetti und den Speck schmecken.
Nach der Mittagspause hatten wir noch einen Abstieg von runden 1600m vor uns, der Weg
ging über Granitblöcke beschwerlich bergab, dann wieder steil hinauf über
das Sumpfschartl (2666m) und wieder über Blöcke steil bergab über die
Zeischalm, bis wir nach runden 4 Stunden Abstieg das Gasthaus Touristenrast erreicht
hatten.
Es war, trotz allem eine sehr schöne AlpineTour die dem Bergwanderer bei schönem
aber auch bei anderen Wetterverhältnissen einiges an Kondition, Kraft und Alpine-
Kenntnisse abverlangte.
Im Gasthaus Touristenrast ließen wir unsere 5-tägige Alpine Wanderung in
fröhlicher Stimmung über einen Weg der es in sich hat ausklingen. "Der
Weg ist Therapie"!
Wanderfreund Willi Grossmann bedankte sich im Namen der Gruppe bei Wanderführer
Günter Volz für die gute Vorplanung und Wanderführung und freut sich
mit allen auf das nächste Mal.
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