Dienstag, 18. August 2015
 

Schwarzwaldverein Höfen/ Enz auf dem Stubaier Höhenweg unterwegs

Von Günter Volz

 
Der Stubaier Höhenweg ist einer der schönsten Höhenwanderwege der Alpen.
Mit fast 100 km Länge und gesamten 13.000 Höhenmetern stellt der Stubaier Höhenweg aber auch entsprechende Anforderungen an die Bergsteiger.
Trittsicherheit, eine entsprechende Grundkondition, Schwindelfreiheit und die richtige Ausrüstung sind die Grundvoraussetzungen um die Bergwelt des Stubaitals von ihrer schönsten Seite kennenzulernen.
Der Stubaier Höhenweg ist ein schwarzer Bergweg und führt ausschließlich durch alpines und hochalpines Gelände. Teilweise ist der Weg mit Stahlseilen und Stahlbügeln versichert. Gletscher müssen während des gesamten Weges weder betreten noch gequert werden.
Mit Wanderführer Günter Volz und weiteren 12 Teilnehmern starteten wir von Neustift mit der Elfer-Gondelbahn in die Bergwelt der Stubaier Berge. Nach kurzer Auffahrt zur Elferhütte wanderten wir bergauf über den Panoramaweg zur Karalm, welche ungefähr 1,5 Gehstunden entfernt liegt. Von dieser besonders urigen und gemütlichen Almwirtschaft sind es ungefähr noch 1,5 bis 2 Stunden bis zur Innsbrucker Hütte, unsere erste Übernachtung Hm. ca. +1000m, ca.14km.
Nächster Tag, eine anspruchsvolle Etappe
Leichter Anstieg am Fuße des Habichts zum Sendesgrat, weiter durch die Glättegrube zum zweiten Anstieg auf die Pramarspitze 2511m. Seilgersicherter Abstieg über die Wasenwand und Durchquerung der Traulgrube. Es folgt ein steiler werdender dritter Aufstieg über Blockwerk zum Trauljöchl. Wieder ein Abstieg zu einer Weggabelung. Vorbei am idyllisch gelegenen Lauterer See und durch einen kurzen, mit Seilen und Steigbügeln gut gesicherten Kamin zur Bremerhütte. Hm. +900, - 800m. Gehzeit ca. 7 Std., Länge ca. 9,5km.
Von der Bremer Hütte zur Nürnberger Hütte
Der Weg beginnt leicht ansteigend abseits des Simmingferners. Nach kurzer Zeit führt der Weg durch sehr steiles, felsigeres Gelände zum Simmingjöchl (Höchster Punkt 2754m).
Am alten Zollhaus angekommen, bietet sich ein herrlicher Rundblick auf die Stubaier Alpen.
Es folgt ein langer, serpentinenreicher Abstieg mit einzelnen gesicherten Passagen bis zum Fuße eines Gletscherbaches. Auch genannt "das Himmelreich" mit Seen, Flussschleifen und Grüne Matten.
Kurz vor der Nürnbergerhütte folgt noch ein kurzer Aufstieg. Hm. +700/ -500m. Gehzeit ca. 5,0 Std. Länge ca. 6km.
Von der Nürnberger Hütte zur Sulzenau Hütte
Ein herzhafter Aufstieg gleich morgens zur Mairspitze folgt. Am Grat quert man durch eine kleine Mulde zum Wegweiser "Sulzenauhütte". Von diesem waren es noch wenige Minuten zum Gipfelkreuz der Mairspitze , 2773m mit herrlichen reizvolle Aussichten.
Ein Abstieg durch abwechslungsreiches Alpines Gelände folgte, vorbei am Grünauer See 2330m zur Sulzenauer Hütte, wo wir unsere frühzeitige Mittagspause machten.
Nach der erholenden Mittagspause weiter zur Dresdner Hütte
Der Weg des Wilden Wassers und dessen Ursprung am Sulzenauferner stehen im Mittelpunkt dieser Etappe. Immer am rauschenden Bach entlang, bis dieser auf ca. 2.400m Seehöhe im Gletschertor des Sulzenauferners verschwindet. Die steile Moräne empor und den letzten Hang zum Peiljoch 2676m in einigen Serpentinen querend hinauf. Der Ausblick auf das Zuckerhütl 3505m, dem höchsten Gipfel der Stubaier Alpen, und der immer noch spektakuläre Sulzenauferner laden hier zum Verweilen ein. Leicht absteigend später steil mit Drahtseilversicherung geht es hinab zur Dresdnerhütte.
Hm. ca. +1200/ - 1100m. Gehzeit ca. 7,0 Std. Länge ca. 10km.
Von der Dresdner Hütte zur Neuen Regensburger Hütte
Dies ist eine der langen Etappen des Höhenweges. Von der Hütte in Richtung zum Egesensee und zum Niederl. Ein Abstieg in die Wilde Grube, dann ein schöner, fast ebener Weg, der dann steil nach oben zum Mutterbergersee 2480m sich schlängelt, in Richtung Schafgrübl. Ein idylischer See mitten in den Bergen
Anschließend queren wir das Schafgrübl, zur Schafspitz 2760m. Nun folgt ein kurzer Abstieg mit Seilsicherung und anschließend steigen wir zum höchsten Punkt (2880m) der Etappe mit herrlicher Aussicht, dem Grawagrubennieder, auf. Nun folgt der Abstieg mit Seilsicherung, weiter über das Hohe Moos zur Neuen Regensburger Hütte.
Hm. ca. +1100/ - 900m. Gehzeit ca. 7,0 Std. Länge ca. 12km.
Von der Neuen Regensburger Hütte zur Franz Senn Hütte
Von der Hütte ein Stück nahezu eben entlang in Richtung Schrimmennieder. In zahlreichen Kehren führt der Weg zum Schrimmennieder hinauf. Das Gipfelerlebnis auf den Bassler 2830m ließen wir uns nicht nehmen (einer der herrlichsten Ausblicke des Höhenweges).
Vom Schrimmennieder führt der Weg steil in Serpentinen in die obere Platzengrube hinunter. Nach einem kurzen Gegenanstieg über Felsblöcke hinab in das Kuhgschwetz. Ein herrlichen Ausblick auf das Bergpanorama und zur Franz-Senn-Hütte 2150m. Hm. ca. +850/ - 750m. Gehzeit ca. 5,0 Std. Länge ca. 9km.
Von der Franz Senn Hütte zur Starkenburger Hütte
Wir folgen dem Wegweiser zur Starkenburger Hütte, unser erster Tag, an dem das Wetter etwas trüb, wolkig-bedeckt war, in der Nacht hat es nach 6 Tagen zum ersten Mal geregnet.
Wir wanderten vorbei an den Abzweigungen zum Rinnensee und Horntalerjoch, dann führte uns der Weg hoch über der Talsohle des Oberbergtales. Wir überquerten die Viller Grube (teilweise versichert) und erreichten nach ca. 3,0 Std. die Seducker Hochalm.
Hier beendeten wir unsere Alpine Tour, nach einer langen schwierigen Rettungsaktion mit dem Heli von der Bergwacht und stiegen ins Tal abwärts. Hm. ca. +300/ - 500m. Gehzeit ca. 2,5 Std. Länge ca. 3km.


Allem in Allem waren es herrliche 7 Tage inmitten der Stubaier Berge, den herrlichen Gletschern, den Grauen Bergriesen, und den Naturwundern.
Insgesamt haben wir runde + 6500 und - 7000 Höhenmeter in den 7 Tagen geschafft.


Die Berge - meine Gedanken,
Der Weg hinauf in die Berge inspiriert mich, löst in mir die Anspannung des Alltags,
schenkt mir Selbstvertrauen, Lebensfreude, Kondition und Beharrlichkeit.
Einfach vieles was ich für mein Leben brauche.

Und dann, wenn ich am Gipfel angekommen bin,
sehe ich neue Gipfel - Neue Ziele!
 

   
Auf dem Gipfel des Basler                             Gruppeauf der Dresdner Hütte

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Fotos: Volz