Mittwoch, 09. September 2009

Wanderer kämpfen sich von einem Berggipfel zum nächsten
 

Günter Volz leitet Gruppe mit zwölf Mann über die Alpen von Oberstdorf nach Meran /
Umplanungen notwendig

 
Manchmal ist sie schwierig gewesen, an allen Tagen aber erlebnisreich, begeisternd und ein außergewöhnliches Bergerlebnis. Gemeint ist die Überquerung der Alpen von Oberstdorf nach Meran auf dem von der Bretagne bis nach Verona verlaufenden Europäischen Fernwanderweg E 5. Günter Volz, Mitglied der Ortsgruppe Höfen des Schwarzwaldvereins, führte die Wanderung.
Schon vor zwei Jahren war er bei einer von einem Unternehmen organisierten Bergwanderung von Oberstdorf nach Meran mit dabei gewesen: Die Strecke hatte ihn damals so fasziniert, dass er sich entschloss, die jetzige Wanderung selbst zu führen und zwar mit zwölf Mitwanderern aus dem Enztal und dessen näheren Umgebung. Sie vertrauten sich Günter Volz als erfahrenen hochalpinen Bergwanderer und Wanderführer an und kamen mit ihm sicher an ihr Ziel, wobei sich der eine oder andere Teilnehmer die Strecke einfacher vorgestellt hatte. So galt es, an einzelnen Tagen bis zu sieben Stunden zu wandern und dabei bis zu 1000 Höhenmeter zu schaffen. Beschwerlicher waren dabei die Abstiege als das Erklimmen der Höhen.
"Am dritten Wandertag kam für einzelne Teilnehmer die Krise", berichtet Günter Volz und freut sich, dass diese Wanderfreunde trotz der großen Herausforderung sogar mit Neuschnee und einer damit beschwerlich gewordenen nicht aufgegeben haben.
Nach der Anreise nach Oberstdorf und einem Nachmittag zum Akklimatisieren startete die Gruppe in der Spielmannsau bei Oberstdorf zur Kemptner Hütte (1800 Meter) als Ziel des ersten Wandertages mit einer Gehzeit von etwa dreieinhalb Stunden. Der zweite Tag brachte bei etwas gemischtem Wetter den Aufstieg zum Mädelejoch mit seinen 2040 Metern, wo die Grenze nach Österreich überschritten wurde. Nach einer Pause in Holzgau im Lechtal brachte ein Bus-Taxi die Gruppe ins Madautal mit einem sich anschließenden Aufstieg zur Memminger Hütte (2250 Meter). Am dritten Tag war es draußen früher hell als an den Vortagen, war doch nachts Neuschnee gefallen. Die dadurch schwierig gewordene Strecke auf dem vorgesehe Weg zur 2600 Meter hoch gelegenen Seescharte erforderte eine Routenänderung mit einem Abstieg ins Tal. Mit einem Bus fuhren die Wanderer ab Holzgau über Warth, Lech und St. Anton nach Zams.
Am folgenden Tag gab es Sonnenschein pur, bei dem die Hochgebirgswanderer von einer Höhe von 2200 Metern mit "nur" 15 Zentimetern Neuschnee aus eine herrliche Aussicht zu den Lechtaler und Allgäuer Alpen, zu den Ötztaler und Pitztaler Bergen und bis nach Südtirol genossen. Auf der Strecke zum Venetgipfel als nächstes Ziel war kein Weg mehr, dafür aber nur Schnee zu finden. Trotzdem erreichte die Gruppe das Gipfelkreuz auf einer Höhe von 2250 Metern mit einer Schneehöhe von 50 Zentimetern. Oberhalb von Wenns im Pitztal bestieg die Gruppe ein Bus-Taxi für die Fahrt zum "Gletscherstüble" in Mittelberg. Auf dem neuen Gletscher-Weg durch die wilde Felslandschaft erreichten die Wanderer die Braunschweiger Hütte (2760 Meter). Wegen einer Sperrung der vorgesehenen Wanderstrecke über das PitztalerJöchel am folgenden Tag war wieder eine Umplanung mit einem Aufstieg zum Rettenbach-Joch mit seinen 3000 Metern notwendig. Weiter führte der Weg durchs Retenbachtal auf dem Alpenrosenweg und über eine Alm nach Zwieselstein. Ein Bus brachte die Wanderer am nächsten Tag zur österreichischen Seite der Timmelsbrücke. Auf einem Pfad mit vielen Serpentinen erfolgte der Aufstieg zum Timmelsjoch auf rund 2500 Meter Höhe; womit Südtirol erreicht war und die Wanderer nach dem Abstieg auf der Pfandler Alm übernachteten. Am letzten Wandertag strebten sie der Hirzer Seilbahn zu, die sie ins Tal brachte. Besonders interessant war für einige Teilnehmer anstatt der Bahn ein Gleitschirm Tandemfiug. In Meran war dann der Abschluss.


Die Teilnehmer an der Wanderung vor der Kemptner Hütte