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Zum zweiten Mal hat Wanderführer Günter
Volz vom Schwarzwaldverein Höfen mit einer Gruppe von 12 Teilnehmern die Alpenüberquerung
erfolgreich durchgeführt. Die Gruppe traf sich mittwochs im Stuttgarter Hbf. zur
Weiterfahrt nach Oberstdorf. Der Nachmittag diente zur Akklimatisierung für die
kommenden Tage. Am Donnerstagmorgen startete man am Ausgangspunkt der Tour in der Spielmannsau.
Es folgte eine leichte Eingehtour bei sonnigem Wetter durch den wilden Sperrbachtobel,
der teilweise noch unter Geröll und Alt Schnee vom letzten Winter zu leiden hat.
Nach ca. 3,5 Std. Gehzeit hatte man die Kemptner Hütte (1800m), das Tagesziel
erreicht. Am nächsten Morgen war das Wetter etwas gemischt, man spürte, heute
könnte es regnen. Unser Aufstieg zum Mädelejoch bei leichten Nebelschwaden
auf runde 2040 m Höhe, hier überschritten wir die Grenze nach Österreich.
Die Wetterlage gab uns ab und zu einen Blick zu den Lechtaler Bergen frei. Es folgte
der Abstieg nach Holzgau im Lechtal und pünktlich an einem schönen Rastplatz
fing es kräftig an zu regnen, so dass die Pause nur genützt wurde um die
Regenjacken und -hosen anzuziehen. In Holzgau angekommen war auch der ganze Regen vorbei,
die Sonne zeigte sich bis zum späten Abend. Nach einer Pause in einem Gasthof,
holte uns ein Bus Taxi ab und wir fuhren ins Madautal zum Ausgangspunkt bei der Materialseilbahn,
es folgte der Aufstieg zur Memminger Hütte auf 2250 m Höhe. Wir genossen
noch lange die warmen Sonnenstrahlen auf der Terrasse der Memminger Hütte. Am
nächsten Morgen das große Erwachen, man wunderte sich, dass es so hell ist.
Neuschnee, alles weiß alle fragten den Wanderführer "und nun?",
er beruhigte die Gruppe, jetzt gehen wir zuerst mal frühstücken und dann
sehen wir weiter. Heute wollten wir aufsteigen auf 2600 m zur Seescharte, die auch
ohne Schnee ihre Tücken hat, und danach einen langen steilen Abstieg. Nach Prüfen
aller Möglichkeiten und das es mit allen Teilnehmern nicht machbar war, diese
Scharte zu überschreiten, wurde von Wf. Volz die Route geändert und beschlossen,
ins Tal abzusteigen, hier haben sich schnell andere Bergwanderer ihm anvertraut, um
in diesem verschneiten Gelände den richtigen Weg zu finden. Mit einem bestellten
Bus Taxi fuhren wir ins Tal nach Holzgau zurück und weiter über Warth, Lech
- St. Anton nach Zams unserem heutigen Ziel entgegen. Ein gemütlicher Nachmittag
folgte und der Regen prasselte an die Fensterscheiben in unserem gemütlichem Gasthaus.
Am nächsten Tag, man konnte es nicht glauben, frühmorgens Sonne pur und ein
blauer Himmel. Wir fuhren mit der Seilbahn auf 2200 m Höhe, hier "nur"
ca. 15 cm Neuschnee. Wir genossen die Aussicht zu allen Seiten die Allgäuer und
Lechtaler, die Ötztaler und Pitztaler Berge bis nach Südtirol. Unser nächsten
Ziel, der Venetgipfel, wir sahen unser Ziel vor Augen, unser Weg, kein Weg- nur Schnee,
doch Wf. Volz kannte den richtigen Weg, er leitete zielsicher den Aufstieg zum Gipfelkreuz
auf 2550 m Höhe bei bis zu 50 cm Neuschnee.
Nach einer Pause und Eintrag ins Gipfelbuch, immer weiter auf dem Grat entlang bis
zum Abstieg, ein riesiges großes Wiesen- und Steingelände, nur kein Weg
sichtbar, doch Wf. Volz leitete auch hier die Gruppe auf dem richtigen Weg, sicher
hinunter ins Tal und nach dem Schnee kam Matsch und Wasser, und die Schuhe wurden schnell
immer feuchter. Oberhalb von Wenns im Pitztal, holte uns wieder ein Bus Taxi ab und
wir fuhren zum Ausgangspunkt "Gletscherstüble" in Mittelberg. Nach einer
verdienten Pause begannen wir ohne Rucksäcke unseren steilen Aufstieg auf dem
neuen Gletscher Weg durch die wilde Felslandschaft zur Braunschweiger Hütte auf
2760 m Höhe. Auf der Terrasse der Hütte bei noch warmen Sonnenstrahlen bestaunten
wir die Gletscher um uns herum. Am nächsten Morgen wieder eine Umplanung der Tour,
weil der Weg über das Pitztaler Jöchel wegen Muren und Lawinen gesperrt war,
stiegen wir über das Rettenbach Joch auf, auch dieser Aufstieg auf runde 3000
m wurde von allen geschafft. Ein zum Teil gefährlicher Abstieg über ein Schneefeld
folgte, man rutschte, man fiel auf den Hintern, oftmals steckte man bis zu 80 cm im
Schnee. Angekommen an der Gedenkkapelle 2600 m, war dann endgültig Schluss mit
Schnee. Wir wanderten hinunter durchs Rettenbachtal über den Alpenrosenweg bis
zu einer schönen Alpe auf dessen Terrasse, wir es uns gemütlich machten.
Danach weiter über Wiesen und Wald ins Ventertal und auf einer Pfadspur der Venter
Ache entlang nach Zwieselstein. Am anderen Tag wurden wir wieder vom Bus Taxi abgeholt,
das uns zur Österreichischer Seite der Timmelsbrücke brachte. Ab hier stiegen
wir auf einer Pfadspur in Serpentinen hoch bis zum Timmelsjoch auf rund 2500 m Höhe.
Nun hatte die Gruppe Südtirol erreicht, durchs Passeiertal abwärts der wilden
reißenden Passer folgend, erreichte die Gruppe Rabenstein, wo uns eine ausgiebige
Mittagsrast erwartete. Mit einem Bus Taxi weiter nach St. Martin zum Pfandler Hof.
Mit der Sonne im Nacken steigen wir auf zum Tagesziel der Pfandler Alm.
Unser letzter Tag führte uns zunächst sehr steil bergauf auf runde 2200 m
Höhe und dann weiter im leichten auf und ab über Alpenrosen zur Hintereggalm.
Unsere Blicke schwebten zurück zum Timmelsjoch, und vor uns das Ordermassiv. Pünktlich
um 12 Uhr hatten wir unser letztes Ziel, die Hirzer Seilbahn, erreicht. Mit der Hirzer
Seilbahn fuhren wir runter ins Tal, einige der Gruppe nahmen das Angebot von Wf. Volz
an, mit einem Gleitschirm Tandemflug der "Ilfinger" ins Tal zu schweben.
In einem schönen Lokal in Meran, in den Lauben bei Südtiroler Spezialitäten
und gutem Wein, feierten wir unsere gelungene Alpenüberquerung 2009. Joachim Tschamler
bedankte sich recht herzlichst bei WF. Günter Volz für die gut organisierte
und sehr sicher geführte Tour im Namen aller Teilnehmer.
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Andreas-Hofer-Hütte
Umplanung wegen Schneefalls
Alpenrosenweg
Tandemflug ins Tal
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