Neuer Vorsitzender verzweifelt gesucht

 

Zur außerordentlichen Hauptversammlung des Schwarzwaldvereins Höfen mit seinem
Vorsitzenden Günter Volz (Mitte) waren auch Antje Stocks (Heidelberg) als Vizepräsidentin
des Hauptvereins zusammen mit Ralf Schipulle (links) als Vorsitzender des Schwarzwaldvereins
Heidelberg sowie von rechts Johannes Brunn (Dobel) als designierter Nachfolger des
derzeitigen Bezirksvorsitzenden "Schwarzwaldpforte" Helmut Metzger (Pforzheim) gekommen.

Weil Günter Volz nach vielen Jahren sein Amt niederlegt, steht die Höfener Ortsgruppe des Schwarzwaldvereins vor einem Problem: Da sich bislang niemand für die Nachfolge gefunden hat, droht dem rührigen Höfener Verein das Aus.

 
Der Schwarzwaldverein (SWV) Höfen hat ein Problem: Kein finanzielles und auch keines von der Mitgliederzahl her gesehen. Was ihm aber fehlt, ist ein Nachfolger für den bisherigen langjährigen Vorsitzenden Günter Volz (Leonberg), der schon vor zwei Jahren sein Ausscheiden aus dieser Position angedeutet, dieses bei der jüngsten Hauptversammlung für das Jahr 2023 definitiv angekündigt und die Mitglieder zwischenzeitlich auch öffentlich dazu aufgerufen hat, bei der Lösung dieses Problems mitzuarbeiten. Erschwerend kommt dabei hinzu, dass das Amt des zweiten Vorsitzenden beim Schwarzwaldverein Höfen nicht besetzt ist.

Die Zeit läuft
In wenigen Monaten steht die nächste Hauptversammlung mit dem Ende der Wahlperiode von Günter Volz an. Und noch immer ist kein Nachfolger für ihn in Sicht. Was ihn veranlasst hat, für den vergangenen Freitagabend die erste außerordentliche Mitgliederversammlung in dem schon fast 60-jährigen Bestehen des Vereins mit seinen derzeit mehr als 200 Mitgliedern in das Hotel "Ochsen" einzuberufen und dazu auch externe Unterstützung zu holen. Mit Antje Stocks (Heidelberg) als Vizepräsidentin des Hauptvereins mit Sitz in Freiburg und zuständig für die Region Nord in Begleitung von Ralf Schipulle, Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Heidelberg, Helmut Metzger (Pforzheim), Vorsitzender des Bezirks "Schwarzwaldpforte" und des Schwarzwaldvereins Pforzheim-Brötzingen mit Dillweißenstein sowie mit Johannes Brunn (Dobel) als designierter künftiger Bezirksvorsitzender und Zweiter Vorsitzender des Schwarzwaldvereins Dobel.
Zu Beginn der von rund 20 Mitgliedern besuchten Hauptversammlung bedauerte Günter Volz die krankheitsbedingte Abwesenheit von Bürgermeister Heiko Stieringer und auch die entschuldigte Abwesenheit der beiden Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Braune und Hartmut Koch. Seinem Bericht zufolge hatten einige in jüngster Vergangenheit geführte Gespräche bezüglich eines künftigen Vorsitzenden keinen Erfolg. Bei den Wahlen im Rahmen der nächsten Hauptversammlung sei auch ein Wechsel in den Funktionen des Kassenverwalters und des Schriftführers zu erwarten.


Keine Wanderungen?
Vorstellen konnte sich Günter Volz, seinerseits die Position des Fachwartes Wandern weiterhin zu bekleiden. Und auch die beiden Wegewarte Erwin Lux und Kurt Bott hätten sich bereit erklärt, diese Aufgaben weiterhin auszuüben. Bedarf bestehe an weiteren Wanderführern, deren Zahl sich von einst 15 bis 18 deutlich verringert habe und auch der Grund dafür sei, dass bis heute noch keine Wandervorschläge für das Jahr 2023 erarbeitet worden seien.

Kein direkter Kontakt
"Für den SWV-Ortsverein Höfen habe ich viel getan", konnte Günter Volz für sich in Anspruch nehmen, was auch die von ihm seit dem Jahr 1997 organisierten 203 Tageswanderungen und 95 Mehrtageswanderungen mit einer Dauer von vier bis zehn Tagen und auch erlebnisreiche Wanderaufenthalte im Ausland bestätigen. Günter Volz räumte ein, dass ihm wegen seines rund 50 Kilometer entfernten Wohnsitzes in Leonberg der direkte Kontakt zu vielen Mitgliedern fehle. "Ihr kennt sie alle. Meine Bitte: Sprecht die Leute an, redet mit ihnen!", so der eindringliche Appell von Günter Volz, mit dem er speziell die im Raum Höfen und im Oberen Enztal wohnhaften Mitglieder aufrief, Aktivitäten zur Gewinnung eines Nachfolgers für den Vorsitz im Verein zu entwickeln. Das biete auch die Möglichkeit, neue Ideen in die Vereinsaktivitäten einzubringen. Notwendig sei auch die Anwerbung jüngerer Mitglieder.

Last verteilen
Antje Stocks versicherte das Bemühen des Hauptvereins, in einer schwieriger gewordenen Zeit die Existenz jedes Ortsvereins sichern zu helfen. Dabei biete es sich an, die Verantwortung auf mehrere Schultern zu verteilen und jüngere Vereinsmitglieder über die einschlägigen dafür bestehenden Institutionen wie etwa die Wanderakademie für Leitungs- und Führungsaufgaben zu qualifizieren und fortzubilden.
Fusion als Lösung?
Helmut Metzger berichtete über die Situation im Schwarzwaldverein Pforzheim-Brötzingen mit Dillweißenstein. Er bedauerte die Auflösung einiger Vereine im Bezirk und redete wie auch schon zuvor Antje Stocks einer Zusammenführung beziehungsweise Fusion der drei Vereine im Oberen Enztal Bad Wildbad, Calmbach und Höfen das Wort. "Wir schaffen es nur, wenn wir zusammen halten", so sein Appell, und er fügte an: "Überlegt es nochmals, ob man wirklich aufhören sollte!". Metzger sichert dem Höfener Ortsverein seine Unterstützung in der derzeitigen Situation zu.
Johannes Brunn kam auf die am 22. Oktober unter externer fachlicher Beratung stattfindende "Zukunftswerkstatt" zur Entwicklung neuer Ideen und Perspektiven zu sprechen, an der auch mehrere Vertreter der drei Vereine aus dem Oberen Enztal teilnehmen werden. "Wenn man etwas macht, muss es Spaß machen", war seine Devise. Wobei es gelte, sich im Kreis der Verantwortlichen als "Team-Player" zu sehen und Vielfalt anzubieten.
Ralf Schipulle stellte den von ihm geleiteten Schwarzwaldverein Heidelberg vor und berichtete dabei von in den vergangenen Jahren mit vereinten Kräften erfolgreich bewältigen Krisen.

Bericht und Foto: Heinz Ziegelbauer